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Mein Elferrat - Bestell-Nr.: 117 - Preis: 10,-- Euro

von Tilo Gernert

Hochverehrtes Publikum, dreh ich in der Bütt mich um
seh ich, wie Ihr ganz akkurat, dort oben sitzt der Elferrat.

Das wird man hier in unsrem Land, ohne Können und Verstand

Einer von den rausgeputzten, Orden behängten Größen
ist der mir angetraute Mann, er könnt mir fast Respekt einflößen

Doch fall ich darauf nicht herein, ich kenne ihn ja von daheim
wo lange, warme Unterhosen, sich nicht eignen für Männerposen.

Da jammert er, wenns Kreuz ihm zwickt,
das Knie und rechts die Hüfte schmerzt
doch kaum sieht er sei Uniform, sind die Wehwehchen ausgemerzt

Da wird rasiert und parfümiert, die Zähne lang , gründlich geputzt
die Nasenhaare abgeschnitten, die Augenbrauen sauber gestutzt

Zu Hause riecht er oft nach Schweiß, unangenehm, wie jeder weis
macht er sich für die Sitzung klar, tut er nicht mit Seife spar
da ruft er dann empört mein  "Oller", wo steckt denn bloß der Deo Roller

Vorm Spiegel, ich hab heimlich g`schaut, da hatte er sich aufgebaut
sich in seinen Frack gewunden, doch der Bauch ist nicht verschwunden
als er den Knopf endlich geschlossen, da sind die Schweißperlen geflossen.

Dann hat er seinen Kopf gereckt und sein Doppelkinn versteckt
verschiedne Lächeln ausprobiert, damit er sich auch nicht blamiert
wenn er so wie es jetzt geschieht, dem Publikum ins Auge sieht

Als er dann noch ungeschickt, den Brustkorb auseinander drückt
machte es ratsch und ohne Flachs, tat der schöne Frack aufplatz

Ach, war da der Jammer groß, er heulte fast auf meinen Schoß
in einer halben Stund tat er wein, muss ich auf der Bühne sein
Großzügig, wie`s immer geht, hab ich ihm den Frack genäht

Dann rauschte er raus in die Nacht und ich hab zu Haus nachgedacht.

Anfang November, jedes Jahr, da wird mein Heiner sonderbar
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Er kommt mir da schon langsam vor, wie unser schwarzer Kater Mohr
Der hat auch so seine Zeiten   die ihn Unruhe bereiten

Dann ist der Nächte lang auf Tour ab und zu hör ich dann nur
ein Fauchen, fürchterliches Geschrei eine wüste Balgerei

Da geht es um die heißen Miezen, die irgendwo im Dunkeln sitzen
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Ist die heiße Zeit vorbei, stellt sich mein Kater wieder ei
Abgemagert und zerrupft, kommt er auf drei Bein angehupft
und fleht mit jämmerlichen Schrein, ach lass mich wieder zu dir rein

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da holt er seine Kappe raus , stürmt mit dem Frack aus unsrem Haus
ist vor Freude ganz von Sinnen um mit seinen  Helau-Brüdern
die neue Session zu beginnen.

Kommt in dieser Nacht er heim, riecht er stark nach Bier und Wein
strahlt mich an und ruft helau, Schätzchen heute bin ich blau

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am andren Morgen seine Miene, die gleicht einer Schnapsruine

Seine Leber muss sich ducken und in der Zeit sehr kräftig schlucken

Nach Weihnachten ist`s so weit , da beginnt die heiße Zeit
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Die Furchen an seinem Unterkiefer, werden dabei immer tiefer
ein Pech, dass man die Leberwerte nicht von außen sehen kann
da würde mancher innehalten, bei Schnaps und Bier und andrem Kram
Manch Elferrat geplagtes Weib, fleht, komm endlich, oh Fastenzeit

Doch sind die harten Sitzungswochen für Elferräte angebrochen
dann sind sie, wie jeder kennt, in ihrem Faschingselement

Wenn dann die hübschen Mädchenbeine, hier auf dieser Bühne wirbeln
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Schnurrbart zwirbeln

Die Augen leuchten unterdessen und wir zu Haus, wir sind vergessen
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doch wir sind immer zu erreichen, wenn im Bett dann die Schnapsleichen
bitten um den heißen Tee klagen, mir tut der Magen weh
er könne keinen Schritt mehr laufen, jammer nicht, das kommt vom saufen
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Schaut nur, wie sie oben sitzen, auf den Kopf die Narrenkapp
seit jeher ist ein Narr ein Dapp, darauf sind sie auch noch stolz
die sind aus besondrem Holz

Der Präsident grüßt jedes Jahr, x mal die ganze Narrenschar
kein Protestschrei macht sich breit,da seht ihr, dass ihr Deppn seit

Sagt einmal Narr zu euren Boss, da seid Ihr Eure Stellung los
wenn der noch ein Gericht bestellt, heisst`s
eintausend Euro Schmerzensgeld

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aufspringen, wenn ihr Chef es will ,klatschen für manche schon zuviel
die schlafen fast im Stehen ein , drum gehe ich beruhigt jetzt heim

Ich lass ihn hier, mein Ehemann, Flurschaden richt er keinen an
fast  jede Elferratfrau weis, deren Futter reicht nur für eine Geis

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Denn bin ich allein zu Haus, ruh ich mich genüsslich aus

Der Fernseher gehört nur mir, er schreit nicht, hol mir mal ein Bier
und schließlich ist es nicht verkehrt werden wir von andren auch begehrt

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Wenn er sagt, Schatz heut Nacht um drei,trudeln ich wieder bei dir ei
und sie sagt zu ihm ganz gelassen, kann ich mich auch darauf verlassen?
da ist schon mancher ganz beklommen, etwas früher heimgekommen.

Helau
 
 

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