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Hotel "Mama" (Sohn) - Bestell-Nr.: 123 - Preis: 10,00 Euro

von Tilo Gernert

Helau Ihr Freunde froher Stunden, Ihr habt Euch heut hier eingefunden
um dem Alltag zu entfliehen, den Sorgen kurz lebwohl zu sagen
in diesen närrisch bunten Tagen.

Ist der Aschermittwoch da, ist es aus mit tralala

Vielen von Euch, ich muss es sagen packt dann der Kummer an den Kragen.

Die Bank, die einst mit warmen Worten ,den Kredit dir sehr empfahl
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Die Miete ist schon überfällig, Fernsehn, Radio, Gas und Strom,
die Autosteuer, Kanalgebühren, Versicherungen, Telefon

Zahlst Du nicht, geht's zapzerapp , sie drehen Dir den Gashahn ab

Und zum Schluss, zum bittren Ende, kommen noch die Alimente

Der Lebensstil lässt mich erschauern, ich kann manchen nur bedauern

Kaum hab zu denken ich begonnen, habe ich mich schon besonnen,
wie ich diese schöne Welt, genießen kann mit wenig Geld.

Und mit wenig Schweiß und Kraft, Freude habe Tag und Nacht.

Lange hab ich nachgedacht, wie man so was richtig macht.

Plötzlich war die Erleuchtung da, ich buchte das Hotel "Mama".

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Sie braucht die Arbeit Tag und Nacht, sie ist krank, wenn sie nicht schafft
Auch ihr Alter passt zu ihr, in der Arbeit wie ein Stier

Sparsam sind die Zwei, oh je, die Bankkonten gehn in die Höh

Die Glücksfee hat mich auserkorn, ich bin im richt`gen Bett geborn

Die Lehren hab ich schnell geschmissen,
die hätten mich doch gleich verschlissen

Mein Chef, der tat mir sehr empfehlen, ich soll mit den Augen stehlen
Er redete stets auf mich ein, so macht man dass, so muss es sein

Der wollte, es ist nicht zum lachen, aus mir einen Malocher machen

Kei Musik den ganzen Tag, statt dessen Schweiß, viel Staub und Plag
kein Bier und keine Zigaretten, ja glaubt Ihr, ich lass mich derblecken

Nach vier Wochen war ich kuriert, hab mit Staub und Dreck
mich präpariert und sank dann mit meinem Frust,
weinend an der Mama Brust.

Wir schluchzten Beide im Duett, die Tränen rannen um die Wett
Und was ich hoffte insgeheim, das sprach sie aus "Du bleibst daheim"

An jenem Tag begann dann eben für mich ein wundervolles Leben.

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und ich konnte Tag und Nacht, laut die neuste Musik hörn

Fernseh, Video stehn bereit, täglich für meinen Zeitvertreib

Im Garten hab ich nichts verlorn, mein Vater ist am Land geborn

Meine Wohnung putzt Mama, ich kann's nicht sagt sie, wunderbar

Taschengeld, das ist der Clou, stecken mir Beide heimlich zu

Dreckige Wäsche, all der Plunder, rutscht den Wäscheschacht hinunter
und Mutter unser bestes Stück, bringt sie gebügelt dann zurück

Ein Cabrio, vorn drauf ein Stern, das fahre ich besonders gern
Papa schenkte es mir in dem Jahr, als ich gerade achtzehn war

Als Mama dies hat gesehn, wollte sie nicht hint anstehn
sie bezahlte ihrem liebsten Sohn eine Harley Davidson

Ein Rennrad lehnt ich dankend ab, es geht ja nicht immer bergab
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Geh ich zum Shopping oder tanken mach ich mir keinerlei Gedanken
für alle Wünsche sind stets da, die vollen Konten von Mama

Wird es mir langweilig zu Haus, dann reis ich in die Welt hinaus

Ein wenig Kummer hier im Land, das macht mir das Arbeitsamt
Die wollten mir die Hilfe sperrn, sowas hat Mama gar nicht gern

Sie ging energisch an die Front, seitdem kommt der Zaster prompt

Voll ist der Kühlschrank und die Speis,
im G`frierfach liegt mein Lieblingseis

Hat Mama den Tisch gedeckt, freut sie sich, wenn es mir schmeckt
Abräumen, spüln ist ist Frauensach, sagt Mama, da kann ich lach

Drück auf die Wange ihr nen Kuss, weil ich zum Fernsehn wieder muss

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Seh ich am Fernseh scharfe Sachen, die mir schon manchmal Kummer machen
weil urplötzlich sich etwas regt, dann wird nicht lange überlegt
ich rufe zwei drei Freunde an, die warn schon einmal Ehemann
wurden mit Kindern dann geschieden, sind finanziell jetzt aufgerieben

Die werden laufend nun verklagt, weil sie nur einmal" ja "gesagt

Die sagen mir stets im Vertraun lass bloß die Finger von den Fraun

Die locken Dich mit ihren Reizen, mit denen sie wahrhaft nicht geizen

Die tun mit den Wimpern klimpern und wackeln neckisch mit dem Hintern
und jenen, die nicht widerstehn, denen kann es dreckig gehn

Die Pille ist bei manch hübschem Wesen, für jenen Akt zu schwach gewesen
und du bist über Nacht Papa, dann steht schon das Sozialamt da

Du musst für Amore bluten, von früh bis spät dich mächtig sputen
damit das einst geliebte Wesen mit deinem Nachwuchs leben kann
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Dein Auto das kannst Du verkaufen, Fahrrad fahren oder laufen
Vier klopften schon an meiner Tür, sie wollten Unterschlupf bei mir

Doch da bin ich Egoist, bezahlt selbst für Euren Mist
Wer nicht hören will, muss fühlen und eben den Ernährer spielen

Für jene die dem Sex erliegen, wird's schnell ein teueres Vergnügen
Man muss für diese paar Minuten oft ein halbes Leben bluten

Während du schaffst wie ein Stier, schläft dein Nachfolger bei ihr

Isst und trinkt was du bezahlt, wenn er damit auch noch prahlt
Geht dir ein Licht auf, zwar zu spät, dass es mit dir abwärts geht

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für ihn ist das, wie Hafer kaufen für ein bereits totes Pferd

Wenn dieser Staat bestehen will, soll er sich seine Jugend kaufen
und nicht die Männer ruinieren, die oft wie Penner dann rumlaufen

Für jeden Scheiß haben die Geld, verteilen es rund um die Welt
Für Deutschlands Zukunft, für den Morgen,
sollen die blöden Männer sorgen

Wer das nicht schnallt und das nicht spürt, der wird eben ausradiert

Schaut Euch unsre Minister an, wie die zur Futterkrippe drängen
und manche schon nach kurzer Zeit, ihr Amt an den Nagel hängen

Für die Zeit eine Rente kriegen, das sich bald die Balken biegen.
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Doch dafür bin ich mir zu schad, ich fütt`re nicht den Papa Staat,
ich werde meine Eltern pflegen, das bringt mir den größten Segen"

Zum Glück wurde ich früh gezeugt, meine Eltern sind noch jung
Für die nächsten dreißig Jahr, haben sie noch den nötgen Schwung

Bin ich mal alt, kein Geld mehr da, dann fliege ich nach Florida
Verklage Deutschland ungeniert, dass mich das Altenhaus frustriert
Bevor ich seelisch untergeh, ist bestimmt ein Richter da
der spricht "Sozialamt du musst zahlen"
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Helau


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